FMH und UNION kümmern sich seit Einführung der neuen Wirtschaftlichkeitsprüfungs-Screening-Methode (Regressionsanalyse) im Statistikjahr 2018 um deren Weiterentwicklung mit dem Ziel sie zu verbessern und vor allem Fehlbeurteilungen zu vermeiden.
Endlich gibt es Hinweise, dass auch die santésuisse eingesteht, dass komplementärmedizinisch tätige Ärztinnen und Ärzte, die generell weniger Medikamente abgeben oder verordnen, offensichtlich durch die neue Methode stark benachteiligt werden! Nach vielen Sitzungen und Gesprächen, wird nun über einen Korrekturfaktor diskutiert. Weitere Verhandlungen werden hoffentlich bald Klarheit bringen, wie dieser Korrekturfaktor aussieht und wie er umgesetzt werden kann.
Kolleginnen und Kollegen, die in der Wirtschaftlichkeitsprüfung auffallen, sollten sich weiterhin, und sehr gerne auch rückwirkend, bei den entsprechenden Fachgesellschaften melden, damit die anonymisierten Daten via UNION dem Tarifdienst der FMH zwecks Analyse und Herleitung von Optimierungspotential übermittelt werden können.
In der Übergangszeit bis zu einem definitiven Korrekturfaktor ist es denkbar, dass santésuisse mit einzelnen Mitgliedern «Zwischenlösungen» vorschlagen könnte. Die UNION und die FMH bitten deshalb alle Mitglieder, solche Vereinbarungen unbedingt dem Tarifdienst der FMH zur Kenntnis zu bringen!
Das Tarifcontrolling findet weiterhin eine grössere Beliebtheit bei den Krankenversicherern als Ergänzung zur Wirtschaftlichkeitsprüfung. Unter dem Tarifcontrolling versteht man die Analyse der Tarifanwendung (in Rechnung gestellte einzelne Tarifpositionen) auf Basis des Tarifpools der SASIS AG oder aufgrund der Abrechnungsdaten einer Krankenversicherung. Schwerpunkt der Betrachtung ist nicht die statistische Auffälligkeit der Durchschnittskosten gegenüber dem Referenzkollektiv. Es erfolgt a posteriori – die Leistungen wurden bereits vergütet – eine statistische Analyse auf Basis eines Verdachtes oder eines Abrechnungsmusters (z.B. fehlende qualitative Dignität auf einer Position).
Betroffene Ärztinnen und Ärzte sollen die Offenlegung betroffener Rechnungen und Positionen einfordern und die aufgeführten Rechnungen und Positionen detailliert prüfen und eventuell mit ihrer Fachgesellschaft besprechen. Weitere Informationen können auch bei der FMH in Erfahrung gebracht werden.
UNION Schweizerischer komplementärmedizinischer Ärzteorganisationen, 06.12.2022